VORTRAG
Matthias Pfeffer
In der Höhle der KI – Über die Gefahren Künstlicher Intelligenz für Autonomie und Demokratie
16.07.23 / 19:00 Uhr
Freier Eintritt.
Künstliche Intelligenz ist die entscheidende Hochrisikotechnologie des 21. Jahrhunderts. Weil sie nicht nur eine schwer kontrollierbare und tiefgreifende Disruption aller Lebensverhältnisse in Wirtschaft und Gesellschaft bewirkt, sondern auch Demokratie und die Selbstbestimmung des Menschen herausfordert. Durch ihre rasante Entwicklung, aber auch durch die Behauptung der Überlegenheit über das menschliche Denken, zielt sie direkt auf das Vermögen, das Selbstbestimmung und Freiheit überhaupt erst ermöglicht: Die menschliche Vernunft, die sie durch „überlegene“ Maschinenintelligenz ablösen will. Zumindest wollen das einige der Propagandisten einer schönen neuen digitalen Welt, die alles andere als schön sein wird, wenn sie sich durchsetzen.
Algorithmen, die sich selbstlernend verändern und ihre Ziele eigenständig erreichen, treffen schon seit einiger Zeit viele Entscheidungen: Sie bewegen in Millisekunden Finanzströme, entscheiden über Kredite, darüber welche Nachrichten wir sehen, schreiben selbsttätig journalistische Texte, entwickeln neue Medikamente, steuern selbstfahrende Autos und Waffen.
Zurzeit wälzen sogenannte generative KI wie der allgegenwärtige Chat GPT die Produktion von Texten, Bildern, Videos und Programmcode um. Sie sind in der Lage, „selbstständig“ journalistische und künstlerische Texte, Bilder, Musikstücke und bald auch ganze Filme zu erzeugen. Damit kann ein fundamentaler Vertrauensverlust in die Medien und damit auch in die Demokratie entstehen, insbesondere weil Künstliche Intelligenz keinen Wahrheitsbezug kennt.
Der Vortrag zeigt dieses Bedrohungspotential anhand einer modernen Version des platonischen Höhlengleichnis auf und skizziert, wie sich diese mächtige Technologie beherrschen und gemeinwohl- und demokratieverträglich nutzen lässt.