Le Millipede
Sonntag 30. Juni 2024 / 20 Uhr / Bar ab 18:00 Uhr geöffnet
Wo fängt man da an? Vielleicht mit der Person Mathias Götz. Man kennt ihn für seine Arbeit in Bands wie die Hochzeitskapelle, The Notwist, Alien Ensemble, Lovebrain & Diskotäschchen und etwa eine Million andere Projekte. Er ist Kopf, Körper und Fuß von Le Millipede mit seinen vielseitigen Eigenschaften als Musiker, Komponist und
Ornithologe. Seine fundierten Kenntnisse in allen diesen Bereichen hat er auf dem aktuellen Werk „Legs and Birds“ seines Haupt-Projektes Le Millipede (Dhyana/Gutfeeling/Hausmusik) beeindruckend an die Öffentlichkeit gebracht. Ein Album, das es wagt (in der Vinyl-Version) eine Platte mit eingespielter Musik und eine Platte ausschließlich mit Vogelstimmen zu präsentieren, ist schon etwas ungewöhnlich, aber auf Grund dieser Abweichung von der Norm, trifft es vielleicht auch den Nerv vieler Menschen und war zudem für den „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ nominiert. Aber nun zu etwas völlig anderem: Live!
Schon wieder wird es schwer in wenigen Worten zu beschreiben was das Publikum erwartet, denn Vergleiche sind schwierig, wenn die Musik im Grunde einmalig ist und das ist sie. Definitiv wird es Live keine Blaupause des Albums, sondern eher eine besondere Art von kammermusikalischem Jazz. Doch Vorsicht, es ist keine Musik für eine Cocktailparty auf der sich gerne mal zur Aufhübschung eine Jazzkapelle in die Ecke gestellt wird. Vielmehr wird dem Publikum Konzentration auf die Musik abverlangt, wie bei einem Klassik-Konzert. Den Menschen, die das können, ohne sich während des Konzertes über ihren letzten Urlaub unterhalten zu müssen, steht ein großartiges Genusserlebnis bevor und vielleicht, wenn sie sich weit genug öffnen können, werden sie von der Musik tief in ihrem Inneren berührt und das meine Damen und Herren, ist ja wohl das schönste was Musik im Idealfall zu erreichen vermag.
Wenn sich dieses Ensemble mit einer zauberhaften Leichtigkeit durch das Programm spielt, schaffen sie Momente für die Ewigkeit, mit wunderschönen Melodie- und Harmoniebögen. Sie spielen sich die Bälle zu, spielen plötzlich frei um im nächsten Augenblick wieder zur eigentlichen Komposition zurückzukehren und als eine auf einander abgestimmte Einheit fortzufahren, wie eine Maschine bei der ein Rädchen in das andere greift und die Musik immer weiter bringt. Eine Maschine mit Seele.
Dies alles ist jedoch ausschließlich Live zu erleben, denn nur dann entfaltet sich die volle Schönheit der Musik und jedes Konzert dieses Quartetts ist in seiner Einzigartigkeit ein besonders Erlebnis.
Live-Besetzung:
Mathias Götz – Posaune
Stefan Schreiber – Baritonsaxophon / Klarinette
Sascha Lüer – Trompete
Andreas Hirth – Geige / Gitarre